Wann und warum wurde Cannabis verboten? Was existiert länger in Deutschland – Hanf oder die Kartoffel? Was sind die Risiken beim Konsum von Cannabis?

Vor allem Menschen, die sich bisher wenig mit Cannabis beschäftigt haben und der Legalisierung skeptisch gegenüberstehen, können sich unter anderem über Wirkung und Risiken des Cannabiskonsums, die Geschichte des Hanfs, Aspekte des Jugendschutzes, wirtschaftliche Zusammenhänge, internationale Entwicklungen sowie Cannabis als Medizin  bei uns informieren. Auch Lehrer, Eltern und Schüler profitieren von unserer Aufklärungsarbeit.

  • “Die Gegner der Legalisierung argumentieren oftmals emotional und mit unhaltbaren Behauptungen. Mit cannabisfakten.de stellen wir dem wissenschaftliche Erkenntnisse und gut recherchierte Fakten entgegen, auch über die Risiken des Cannabiskonsums”.

Weltweit existieren Drogen, dennoch wählen die meisten Menschen den Weg eines bewussten und gesunden Lebens. Möglicherweise reflektierst auch du über deine persönliche Lebensgestaltung.

Der Alltag birgt seine Herausforderungen. Schule, Ausbildung, Familie, Freundeskreis – eine Fülle von Verpflichtungen. Die Erwartungen an dich sind anspruchsvoll. Überall wird Leistung erwartet und manchmal scheint kaum jemand wirklich daran interessiert zu sein, wie es dir dabei ergeht. Zudem hat die Corona-Pandemie unser aller Leben umgekrempelt. Vermutlich gibt es auch für dich momentan viele Aktivitäten, die dir wichtig sind, aber nicht möglich erscheinen: Treffen mit Freunden, Sport in Vereinen, Kinobesuche –
Möglichkeiten, um dem Alltag zu entfliehen. Vielleicht grübelst du über die Zukunft oder machst dir Sorgen um deine Eltern und andere Familienmitglieder.

Wie bei vielen anderen Dingen:
Die Dosis macht das Gift

Wie bei vielen berauschenden Substanzen gilt auch bei Cannabis: Die Dosis macht das Gift. Die mit dem Konsum von Cannabis verbundenen Risiken hängen primär davon ab, ob es sich um Probier- und Gelegenheitskonsum oder um dauerhaften und intensiven Konsum handelt.

Hinzu kommen soziale Risikofaktoren wie:

  • frühzeitiger Konsumbeginn
  • mangelnde soziale Unterstützung in der Familie
  • oder eine allgemeine soziale Perspektivlosigkeit

Zu persönlichen Risikofaktoren zählen:

  • eine labile psychische Gesundheit

  • mögliche genetische Vorbelastung

  • Mischkonsum mit anderen Drogen, zum Beispiel Tabak

Körperliche Risiken

Abgesehen von einer möglichen Schädigung der Atemwege gibt es kaum gesicherte Nachweise für dauerhafte körperliche Schäden, die durch Cannabis hervorgerufen werden. Auch eine tödliche Überdosierung ist nicht möglich. Beides unterscheidet Cannabis grundsätzlich von Alkohol und Tabak.

  • Rauchen ist schädlich für die Atemwege. Auch das Rauchen von Cannabis kann Lungen- und Bronchialerkrankungen verursachen, im Gegensatz zu Tabak allerdings keinen Lungenkrebs.
  • Wer mit Tabak mischt, steigert damit die Vielzahl und Menge an Schadstoffen deutlich, ebenso das Abhängigkeitsrisiko.
  • Die kognitive Leistungsfähigkeit (Aufmerksamkeit, Konzentration, Lernfähigkeit) kann bei häufigem Konsum auch nach der akuten Wirkung noch beeinträchtigt sein, kann durch Abstinenz aber wieder hergestellt werden.
  • Wissenschaftlich diskutiert, aber bisher nicht eindeutig nachgewiesen sind z.B. schädliche Veränderungen der Hirnmasse, Reduzierung der männlichen Fruchtbarkeit, Schäden durch Cannabiskonsum in der Schwangerschaft u.a.

Prychische Risiken

Bei Cannabis sind die langfristigen psychischen und sozialen Risiken wichtiger als die körperlichen.

  • Einige Konsumenten ziehen sich sozial zurück, treffen kaum noch Freunde.
  • Einige Konsumenten vernachlässigen Schule/Ausbildung/Arbeit.

In beiden Fällen ist ein Zusammenhang nachweisbar. Ob der Konsum diese Folgen hat oder ob beides eine andere gemeinsame Ursache hat, ist unklar. Cannabis scheint in solchen Fällen negative Tendenzen zu verstärken.

  • Die meisten Wissenschaftler gehen davon aus, dass Cannabis Psychosen/Schizophrenie bei vorbelasteten Menschen (ca. 1% der Bevölkerung) auslösen kann, aber nicht bei Gesunden verursachen wie Alkohol.
Jugendschutz, Verbraucherschutz und der Schutz öffentlicher Räume sind dem Verein ein besonderes Anliegen. Eine wissenschaftlich fundierte Aufklärung, frei von Ideologien, ist dafür nötig. Der Verein bietet Ihnen/Euch die Aufklärungsarbeit und Informationsveranstaltungen auch an Schulen an.

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Der Joint als Stresskiller?

Manche glauben, dass ein Joint ihnen helfen könnte, vieles einfacher zu bewältigen. Ihre Gründe klingen so:

  • „Ich rauche, um meine Einsamkeit zu lindern.“
  • „Ich rauche, um meine Emotionen besser im Griff zu haben.“
  • „Ich rauche, um mich von unangenehmen Dingen wie den Streitereien meiner Eltern abzulenken.“
  • „Ich rauche, um in Gruppen geselliger zu sein und meine Schüchternheit zu überwinden.“
  • „Ich rauche, um im Augenblick zu leben und mir keine Sorgen machen zu müssen.“

Dennoch kann die Vorstellung, dass Cannabis die Sorgen vertreiben kann, leicht nach hinten losgehen. Wenn man in einem negativen Gemütszustand Cannabis konsumiert, besteht die Möglichkeit, dass die negativen Gefühle verstärkt werden.

Zu Beginn mag das Rauchen vielleicht nur dem Spaß dienen oder der Langeweile entgegenwirken. Einfach abschalten und eine gute Zeit haben. Aber der Drogenkonsum birgt stets Gesundheitsrisiken und kann zur Abhängigkeit führen. Dies gilt sowohl für illegale Drogen wie Cannabis als auch für legale Drogen wie Alkohol und Tabak. Irgendwann kann das Gefühl aufkommen, dass man ohne sie nicht mehr auskommt.

Es gibt bessere Wege

Erkunde, welche effektiveren Bewältigungsstrategien dir bei Stress zur Verfügung stehen. Vermutlich greifst du auf einige davon automatisch zurück, ohne sie bewusst zu bemerken. Hier sind einige Ideen, wie du negative Emotionen und Ärger bewältigen kannst:

  1. Hobbies bereichern das Leben ungemein. Sport erweist sich besonders als effektives Mittel, um Stress abzubauen. Ob du für dich alleine joggst, im Fitnessstudio trainierst oder im Team Handball spielst, bleibt ganz deiner Vorliebe überlassen.
  2. Momente der Entspannung lassen sich beispielsweise beim Yoga, einem gemütlichen Spaziergang oder beim Genießen von Musik finden. Zudem stehen Techniken wie Autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder Meditation zur Verfügung.
  3. Kreative Hobbies, wie das Musizieren, können ebenfalls dazu beitragen, Probleme zu bewältigen. Möglicherweise findest du sogar Inspiration, um einen eigenen Song oder ein Gedicht über deine Emotionen zu verfassen.
  4. Das Treffen mit Freunden, die nicht konsumieren, erweist sich stets als kluge Wahl. Mit engen Vertrauten kannst du unbeschwert über deine Sorgen und Herausforderungen sprechen.

Was, wenn Freunde kiffen?

Wie handelst du, wenn in deinem Umfeld oder unter deinen Freunden Cannabis konsumiert wird? Besonders wenn du gestresst oder besorgt bist? Es ist von Bedeutung, sich gründlich zu informieren und negative Gefühle nicht zu vernachlässigen. Offene Gespräche zu führen und Unterstützung zu suchen, sind stets empfehlenswerte Schritte.

Bist du mit der Situation vertraut? Dem Druck ausgesetzt zu sein, bei etwas mitzumachen, einfach nur weil es andere tun? Ein „Ja“ zu äußern, obwohl eigentlich ein „Nein“ angebracht wäre? Zum Beispiel, wenn andere Personen kiffen und dich dazu auffordern, mitzumachen: Das Wagnis einzugehen, als spießig, uncool oder ängstlich abgestempelt zu werden? Für viele ist es nicht leicht, in dieser Situation ein klares „Nein“ zu formulieren.

Mit diesem Empfinden stehst du nicht alleine da. Es fällt zahlreichen Menschen – zumindest gelegentlich – schwer, sich zu weigern und ihre eigene Meinung zu vertreten. Die Gründe dafür sind vielfältig. Man möchte nicht unhöflich erscheinen, nicht in unangenehmer Weise auffallen oder befürchtet, von anderen abgelehnt zu werden. Meistens trifft diese Annahme jedoch nicht zu, da die meisten Menschen eine aufrichtige Meinung schätzen. Sei einfach authentisch!

Im Freundeskreis kann es produktiv sein, Schwierigkeiten anzusprechen und sich über das Thema Cannabis auszutauschen.

Die Wahl, ob jemand beispielsweise Cannabis konsumiert oder nicht, sollte individuell getroffen werden. Die Konsequenzen müssen letztendlich von der Person selbst getragen werden. Der Cannabiskonsum birgt schließlich Risiken.

Das Üben des „Nein“-Sagens

Das Üben des „Nein“-Sagens ist tatsächlich möglich. Du könntest dir zum Beispiel vornehmen, in nächster Zeit bewusst Ablehnungen zu äußern. Starte am besten mit einfachen Situationen, wie dem Nichtkauf eines Kleidungsstücks im Geschäft, auch wenn dir die Verkäuferin oder der Verkäufer sagt, dass es dir großartig steht. Je öfter du es ausprobierst, desto leichter und natürlicher wird es für dich, auch einmal „Nein“ zu sagen. Durch das „Nein“-Sagen kannst du dich abgrenzen und es kann dazu beitragen, deine eigenen Bedürfnisse im Blick zu behalten: Damit du nichts tust, was du eigentlich nicht tun möchtest.

‚Nein‘ sagen – Tipps und Beispiele

Am besten ist es, wenn du ehrlich und direkt antwortest, zum Beispiel so:

  • „Vielen Dank, aber das entspricht nicht meinem Geschmack.“
  • Oder: „Nein, lass mal. Ich möchte morgen in guter Verfassung sein.“

Es kann hilfreich sein, eine kurze Erklärung abzugeben. Du bist jedoch nicht verpflichtet, deine Entscheidung zu rechtfertigen! Normalerweise genügen solche klaren Antworten. Wenn jedoch weitere Fragen auftauchen, könnten diese Sätze nützlich sein:

  • „Danke, ich habe auch so meinen Spaß. Keine Sorge.“
  • Oder: „Nein, danke. Ich muss morgen lernen und dafür benötige ich einen klaren Kopf.“

Gelegentlich ist es angebracht, direkt mit einer Gegenfrage zu reagieren: „Warum ist es dir so wichtig, dass ich mitmache?“ Bleib dabei entspannt und freundlich – das wirkt souverän.

Du hast schon einmal mit dem Gedanken gespielt, Cannabis zu probieren?

Vielleicht hast du schon einmal überlegt, Cannabis zu probieren, oder du hast es in deinem Freundeskreis beobachtet und bist neugierig. Informiere Dich bei uns über den aktuellen Stand der Wissenschaft. Cannabis ist zwar die weltweit und auch in Deutschland am häufigsten konsumierte illegale Droge. Doch Aussagen wie „Alle kiffen doch“ stimmen nicht. Unter den 12- bis 17–Jährigen haben etwa neun von zehn noch nie gekifft (89,6 Prozent). Die meisten Jugendlichen kiffen also nicht: Informiere dich hier über die aktuellen Zahlen.

Kiffst du nicht, gehörst Du zu der großen Mehrheit der Jugendlichen in Deutschland.

Befindest du dich in einer Situation, in der jemand in deinem Umfeld Cannabis konsumiert? Hat dieser Konsum eure Freundschaft oder eure Beziehung beeinträchtigt? Möglicherweise bist du unsicher, wie du damit umgehen sollst. Es ist meist schwierig – und oft sogar unmöglich – jemanden vom Kiffen abzuhalten. Es gibt keine einfachen „Tricks“ oder Patentrezepte. Obwohl nicht jeder Cannabiskonsum zwangsläufig zur Abhängigkeit führt, ist es dennoch ratsam, deine Bedenken und Ängste anzusprechen. Informiere dich und ziehe bei Bedarf professionelle Unterstützung hinzu!